Igel in Not


Seit August 2025 ist der Igel auf der Nds Vorwarnliste der Roten Liste. Durch das massive Artensterben der Insekten fehlt Igeln ihre Lebensgrundlage.

Der Bestand der Igel hat sich in den letzten Jahren stark reduziert. Sein Lebensraum wird durch uns Menschen mit unserer Technik immer mehr zerstört. Verletzungen durch Gartenmaschinen, Tod durch den Straßenverkehr oder qualvolles Verhungern sind die häufigsten Todesarten von Igeln. Große Gefahren für Igel bestehen durch Motorsensen, Rasentrimmer, Rasenmähroboter, Netze/ Plastikschnüre, Maschendrahtzäune, Schneckenkorn, Rattengift, Müll, Kellerschächte und Schlagfallen.

Igelkinder haben deswegen kaum eine Chance, mit genügend Gewicht (mind 600g.) ihren Winterschlaf zu überleben.

Igel essen nur Insekten und vertragen keine Haferflocken, Obst oder Nüsse. Eine Futterstelle mit hochwertigem Katzentrockenfutter mit mind. 70% Fleisch (kein Getreide, kein Gelee) kann im Herbst unterstützen, aber auch in trockenen Sommern mit genug Wasserschalen eine große Hilfe sein. Besonders schwangere, sowie säugende Igeldamen brauchen schon im Spätsommer ebenfalls einen leichten Zugang zu genug Futterstellen. Um so mehr sie ihr „Futter suchen“ müssen, um so mehr laufen die Igelmutter und ihr Nachwuchs Gefahr zu versterben.

Mit einem Futterhaus gelingt das Füttern von Igeln:

Bauanleitungen finden sich unter: Bau dir dein Igelparadies

Hilfebedürftige Igel sind krank, husten oder sind verletzt, geschwächt, torkeln. Aber sie können auch einsame Säuglinge sein, tagaktiv oder / und von Fliegen umgeben.

©Fotos von Blickwinkel Fotografie Vanessa von Wieding

Erste Hilfe Maßnahmen:

1. Wiegen

2. Fliegeneier/ Maden umgehend entfernen

3. In eine Box mit einer (lauwarmen) Wärmflasche & einem Handtuch setzen

4. Etwas Wasser in einem flachen Trinknapf bereitstellen

5. Kontakt zu Profis herstellen

Bitte kein Futter geben! Nur nach Absprache mit Expert*innen (Refeeding-Syndrom)

Von Juni bis September tragen und säugen Igeldamen. In diesem Zeitraum bei weiblichen Igel in Not nur in Abstimmung mit Profis aus der Natur entnehmen. Falls tote Igeldamen gefunden werden, im Zeitraum von Juli bis Oktober mit Anzeichen, dass diese säugen, bitte die Umgebung nach Nachwuchs absuchen.

©Fotos von Weserigel Merve Mareike Nietardt

Notfallkontakte:

Tierärztliche Hochschule Hannover 24/7

Klinik für Heimtiere, Reptilien und Vögel
Bünteweg 9
30559 Hannover
Telefonisch ist die Klinik von 8 bis 17 Uhr erreichbar. Außerhalb dieser Zeiten kommen Sie bitte direkt zur Klinik.
Tel.: +49 511 953-6800
heimtiere@tiho-hannover.de

Wild- und Artenschutzstation Sachsenhagen

Hohe Warte 1
31553 Sachsenhagen

Igelzentrum Laatzen

aktion tier – Igelzentrum Niedersachsen e.V.

Am Südtor 11
30880 Laatzen

Notfall WA Gruppe der Igelstation Weserigel

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weserigel: igel[at]weserigel.de